T3 Ölwechsel im Doppelpack / Motor- und Getriebeöl
Heute zur Abwechslung mal (fast) nur eine Standardaufgabe. Der Bus bekommt neues Öl.
Sowohl für den Motor als auch für das Getriebe.
Um dem Thema niedrieger Öldruck entgegen zu wirken wird hier für den Motorölwechsel auf ein vollsynthetisches 10W60 Öl gewechselt.
Grundlegendes
Die Eigenschaft des Öls wird standardmäßig nach dem SAE-Standard angegeben. Dies geschieht in der Form XXWYY
XX gibt hier die Kälteigenschaften des Öls an. Die erste Zahl vor dem W gibt an bis zu welcher Temperatur ein Testmotor das kalte zähflüssige Öl noch fördern konnte.
YY gibt das Verhalten des Öls bei höheren Temperaturen an. Die Zahl nach dem W gibt die Viskosität / Zähflüssigkeit bei 100°C an.
Angaben zu Eigenschaften bei niedrigen Temperaturen
| Ölspezifikation |
Förderfähig bis Tiefsttemperatur |
| 0W | −40 °C |
| 5W | −35 °C |
| 10W | −30 °C |
| 15W | −25 °C |
| 20W | −20 °C |
| 25W | −15 °C |
Angaben zu Eigenschaften bei hohen Temperaturen
| Ölspezifikation |
Viskosität / Zähigkeit bei 100 °C |
| W30 | 9,3 mm²/s bis 12,5 mm²/s |
| W40 | 12,5 mm²/s bis 16,3 mm²/s |
| W50 | 16,3 mm²/s bis 21,9 mm²/s |
| W60 | 21,9 mm²/s und mehr |
Generelles zum Öldruck beim T3 JX
Der JX ist quasi baugleich zu seinem Saugerpendant. Zusätzlich muss hier der Ölkreislauf jedoch noch den Turbolader mit versorgen. Der JX hat bereits von Werk aus einen tendenziell sehr niedrigen Öldruck.
Wird hier noch ein Motorölkühler verbaut um die Motoröltemperatur ab zu senken werden die hydraulischen Verluste noch höher und der Öldruck sinkt weiter.
Da das Öl aber tendenziell kühler bleibt, wird dieser Effekt evtl. je nach Betriebspunkt ausgeglichen.
Gerade bei längeren Passfahrten ist zu beobachten, dass mit steigender Öltemperatur der Öldruck stark absinkt.
Durch Verwendung eines Öls mit deutlich höherer Heißviskosität kann hier evtl. Abhilfe geschaffen werden.
Ein zäheres Öl kann eine defekte Ölpumpe aber nicht ausgleichen.
Motorölwechsel mit Filter
- Auffangbehälter unter die Hinterkante der Ölwanne stellen
- Ölablaßschraube öffnen
- Öl ablassen
- Ölfilter wechseln
- Ölablaßöffnung wieder verschließen
- Neues Öl einfüllen
Beim JX :
~ 4,5 Liter mit Filterwechsel
~ 4,0 Liter ohne Filterwechsel
Getriebeölwechsel
- Überprüfen ob sich die Einfüllschraube öffnen lässt.
Diese sitzt im Bereich Schaltgestänge am Getriebe
Inbus 17 benötigt - Auffangbehälter unter die Ablaßschraube stellen
Diese sitzt an der hinteren Seite des Getriebes am Übergang zum Motor unten
Inbus 17 benötigt - Öl ablassen und Ölablassschraube wieder verschrauben
- Neues Öl einfüllen
Hilfsmittel :
kleine Ölpumpe mit Schläuchen
Mit viel Geschick : Trichter und Schlauch + kleine Flasche zum Eingießen. Es ist leich beengt
Füllmenge beim ASS : 4 Liter - Es lohnt sich einen genaueren Blick auf die Ölablasschraube zu werfen.
Sie ist mit einem Magnete versehen, der evtl. auftretende Metallspäne bindet (Siehe Galerie)
Die Galerie zeigt ein paar Detailaufnahmen und das verwendete Öl :
Motor - Vergleich altes Öl (10W40) vs. neues Öl (10W60)
Ohne Messdaten, also rein subjektiv beim Blick auf das Öldruck- sowie Öltmperaturinstrument lässt sich folgendes beobachten.
| Öl / Eigenschaft | 10W40 | 10W60 |
| Öldruck Leerlauf / 80°C |
Unteres Ende der Skala | 0,5 Bar |
| Öldruck 3000U/Min / 80°C |
Knapp 2 Bar | Gut 3 Bar |
| Öldruck Vollastbeschleunigung 4500 U/min / 80°C |
Gut 2,5 Bar | 4 Bar / Bypass offen |
Getriebe Vergleich altes Öl vs. neues Öl
Der subjektive Unterschied fällt deutlich geringer als beim Motoröl. Das Getriebe schaltet etwas weicher. Ein gewisses Gerumpel auf Grund vermutlich an der Verschleißgrenze liegender Syncros lässt sich gerade bei kaltem / erwärmendem Getriebe noch beobachten.
